Verschlechterung der Studienbedingungen durch die neuen AI + DS Studiengänge

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Verschlechterung der Studienbedingungen durch die neuen AI + DS Studiengänge
Wie findet ihr die Verschlechterung der Studienbedingungen durch die neuen AI + DS Studiengänge? Die meisten meiner Veranstaltungen sind im Vergleich zu vor Corona zahlenmäßig explodiert, was natürlich Auswirkungen auf die Betreuungsintensität und die Prüfungsform hat. Das beste Beispiel ist Deep Learning. Früher noch eine mündliche Klausur, jetzt eine eine Massenveranstaltung auf YouTube mit schriftlicher Klausur. Auf 1 Informatiker kommen mittlerweile 2 AI/DS. Schöne neue Welt.

https://www.fau.de/files/2020/12/studierende_nach_lehreinheiten-1.pdf
https://www.spiegel.de/lebenundlernen/uni/tu-muenchen-praesident-herrmann-will-uni-gebuehren-fuer-nicht-eu-auslaender-a-986722.html

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Von AI habe ich gehört, aber wofür steht “DS”?


Bachelor Data Science. Sozusagen der AI Studiengang der Mathematiker.

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Kann ich meiner Erfahrung nach komplett bestätigen.
Die Bedingungen haben sich merklich verschlechtert. Räume sind überfüllt, die Übungen sind überlastet, sodass sie z.T. gar nicht mehr Angeboten werden.
Als Übungsersatz werden dann Lösungen ins Internet hochgeladen.
Vorlesungen die als deutsch im UnivIS stehen, werden auf trotzdem englisch gehalten. Eigentlich kein Problem - aber erfahrungsgemäß gibt es einige Dozenten, die diese lieber auf deutsch halten sollten. Englisch verstehen und schreiben können, ist nochmal was anderes als gute Vorträge auf englisch halten zu können.
In einer Vorlesung habe ich trotz Präsenzmöglichkeit aus obigen Gründen nur die alten deutschen Vorlesungsaufzeichnungen angeschaut. In der Evaluation stand dann auch, dass mehrere andere das genauso gehandhabt haben, um die Klausur bestehen zu können.
Durch AI und DS wurden viele Informatikveranstaltungen verwurstet, damit man in den neuen Studiengängen Lehrveranstaltungen anbieten kann.
Auch wurde der Übungsbetrieb merklich komplizierter, für Betreuung und auch für die Studierenden, da viele extrem unterschiedliches Vorwissen haben.
Und wenn ich dann von anderen Studierenden höre “Ja, die Veranstaltung solltest du hören, aber such dir bloß keinen International als Übungspartner”, dann macht mich das traurig, denn das spaltet Gruppen.

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[quote=since]
Kann ich meiner Erfahrung nach komplett bestätigen.
Die Bedingungen haben sich merklich verschlechtert. Räume sind überfüllt, die Übungen sind überlastet, sodass sie z.T. gar nicht mehr Angeboten werden.
Als Übungsersatz werden dann Lösungen ins Internet hochgeladen.[/quote]In Veranstaltungen mit Teilnehmerbeschränkungen kommt man oft nicht einmal mehr rein. Ich bin an der FAU zum Master geblieben, weil mir der große Fächerauswahl und die persönliche Betreuung im Bachelor gefallen hat. Unter den jetzt vorherrschenden Bedingungen wäre ich lieber an die TUM gegangen. Dort gibt es zwar auch Massenabfertigung, aber wenigstens mit Weltruf.

[quote=since]Vorlesungen die als deutsch im UnivIS stehen, werden auf trotzdem englisch gehalten. Eigentlich kein Problem - aber erfahrungsgemäß gibt es einige Dozenten, die diese lieber auf deutsch halten sollten. Englisch verstehen und schreiben können, ist nochmal was anderes als gute Vorträge auf englisch halten zu können.
In einer Vorlesung habe ich trotz Präsenzmöglichkeit aus obigen Gründen nur die alten deutschen Vorlesungsaufzeichnungen angeschaut. In der Evaluation stand dann auch, dass mehrere andere das genauso gehandhabt haben, um die Klausur bestehen zu können.[/quote]Computer Architecture? Ich musste auch die Vorlesung vom Vorjahr anschauen. Schlechtes Audiosetup und schlechtes Englisch sind keine angenehme Kombination für den Zuhörer.

[quote=since]Durch AI und DS wurden viele Informatikveranstaltungen verwurstet, damit man in den neuen Studiengängen Lehrveranstaltungen anbieten kann.
Auch wurde der Übungsbetrieb merklich komplizierter, für Betreuung und auch für die Studierenden, da viele extrem unterschiedliches Vorwissen haben.
Und wenn ich dann von anderen Studierenden höre “Ja, die Veranstaltung solltest du hören, aber such dir bloß keinen International als Übungspartner”, dann macht mich das traurig, denn das spaltet Gruppen.
[/quote]Bei AI/DS wird anscheinend jeder zugelassen, oft habe ich mich schon gefragt worin manche ihren Bachelor gemacht haben.

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ja, das sehe ich alles auch so.
:frowning:

Diskussion in der StuKo INF
Liebe Studierende,

ich danke für die Eröffnung der Diskussion der Studienbedingungen, ich (bin der Studiengangskoordinator des AI Master Studiengangs und) habe durch eine e-mail der FSI von diesem Thread erfahren.

Zufällig hat heute gerade die StuKo INF getagt, und wir haben diese Sache diskutiert, und nehmen sie sehr ernst. Aber da das Thema recht komplex ist, haben wir beschlossen eine ad-hoc Arbeitsgruppe zu bilden, die sich dessen annimmt, die Probleme sichtet, und vielleicht sogar Lösungen entwickeln kann. Die FSI INF, ausgewählte AI/INF Lehrende, und die Studienberater werden in dieser AG mitarbeiten. Wir werden uns zeitnah treffen.

Ich möchte Sie einladen auch zur AG mit beizutragen, bitte schicken Sie mir eine e-mail dann würde ich Sie in die Terminfindung einbeziehen.

Beste Grüße,

Michael Kohlhase

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Die FSI beschäftigt sich mit diesem Thema gerade und wird unsere Studiperspektive an die Profs herantragen.

Wenn ihr mithelfen, mit uns Anregungen teilen, etwas beitragen oder auch einfach nur “Ja, bei mir auch!” anmerken möchtet kontaktiert uns gerne über
fsi@cs.fau.de, teilt eure Erfahrungen hier im Forum oder, falls das nicht über die große Mailingliste sollte / öffentlich mit Namen geteilt werden sollte alternativ an mich direkt (ok73ozus@cip.cs.fau.de).

Regnerische Grüße
Stef

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[quote=kohlhase]Ich möchte Sie einladen auch zur AG mit beizutragen, bitte schicken Sie mir eine e-mail dann würde ich Sie in die Terminfindung einbeziehen. [/quote]Erstmal danke, dass Sie sich der Problematik annehmen wollen.

Ich muss aber gestehen, dass mir persönlich wenige kurzfristige Lösungsansätze einfallen. Professoren, Doktoranden und Räume, um die Situation zu entzerren, wachsen leider nicht auf den Bäumen. Wie weit sind eigentlich die Berufungsverfahren für die ganzen AI Professuren?

Ich gehe außerdem davon aus, dass die Informatik Lehrstühle bereits für die AI+DS Studenten zusätzliche Mittel bekommen, um wenigstens Tutoren anzustellen? Die neuen Master Massenveranstaltungen sind ja im Vergleich zu den Bachelor Massenveranstaltungen wie AuD oder SP personell eher schwach aufgestellt. Wo oft ein Doktorand die Übungen halten muss/darf statt sich der Forschung zu widmen?

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Das Problem bei den Übungen sind meist nicht die Mittel, sondern die Tutor:innen: wir finden einfach keine (will sagen zuwenige).
Teilweise ist das zu erwarten, da sich die Tutor:innen in der Regel aus den Studierenden der vorherigen Semester rekrutieren, kommen wir bei stark wachsenden Veranstaltungen immer in eine Art Hysterese-Situation. Wir haben einfach nicht genut Kandidaten produziert, um die wachsende Last zu tragen.
Ich hoffe (und gehe davon aus), dass sich ein Teil dieses Problems in den nächsten beiden Semestern von selbst löst.
Michael Kohlhase


Das mit den Kandidat:innen als Tutor:innnen produzieren ist doch in Wahlfächern auch schwieriger. Die Leute hören das am Ende vom Bachelor oder im Master und sind dann sowieso nicht mehr so lange verfügbar. Also mag sein, dass weniger Leute nachkommen, weil damals noch nicht so viele die Veranstaltung belegt haben, aber afaik war es doch schon immer schwerer für Wahlpflichtfächer Tutor:innen zu finden?


Weitere Frage, was man so mitbekommt, sind die Mittel für Tutor:innen über die letzten Jahre auch weniger geworden.
Zudem gibt es beim AI Studiengang 2 Projekte und die Studis brauchen ja auch Abschlussarbeiten. Es gibt aber nicht mehr betreuende Mitarbeiter:innen, weil gefühlt auch da die Gelder nicht da sind.
Gibt es dafür einen Plan, das abzufangen? Und gibt es eine Übersicht, wie viele der AI Studis Projekte im Rahmen von Lehrveranstaltungen vs Projekte in der Forschung machen? (sind die ersten AI-ler:innen schon bei den Projekten angekommen?)

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[quote=vroni:1652183549]
Das mit den Kandidat:innen als Tutor:innnen produzieren ist doch in Wahlfächern auch schwieriger. Die Leute hören das am Ende vom Bachelor oder im Master und sind dann sowieso nicht mehr so lange verfügbar. Also mag sein, dass weniger Leute nachkommen, weil damals noch nicht so viele die Veranstaltung belegt haben, aber afaik war es doch schon immer schwerer für Wahlpflichtfächer Tutor:innen zu finden?
[/quote]Das Hauptproblem ist die Bezahlung. Meine Erfahrung als Tutor in Grundlagenveranstaltungen möchte ich nicht missen. Aber warum sollte ich für etwas über Mindestlohn arbeiten, wenn selbst Aldi an der Kasse deutlich mehr bezahlt? Das hat auch Auswirkungen auf die Qualität der Tutoren, wenn man sich anschaut wer alles eingestellt wird…

[quote=vroni:1652189011]Zudem gibt es beim AI Studiengang 2 Projekte und die Studis brauchen ja auch Abschlussarbeiten. Es gibt aber nicht mehr betreuende Mitarbeiter:innen, weil gefühlt auch da die Gelder nicht da sind.
Gibt es dafür einen Plan, das abzufangen? Und gibt es eine Übersicht, wie viele der AI Studis Projekte im Rahmen von Lehrveranstaltungen vs Projekte in der Forschung machen? (sind die ersten AI-ler:innen schon bei den Projekten angekommen?)
[/quote]AMOS von Prof. Riehle ist dieses Jahr auf fast 180 Bewerber explodiert, wovon 2/3 abgelehnt werden mussten.


Naja, wie du schon sagst, in einem Job als Tutor lernt man deutlich mehr als beim Regale einräumen. Vielleicht hat man sogar Spaß daran.

Ich selber habe AuD und SP Tutor gemacht und die Bezahlung war für die real geleisteten Stunden eigentlich in Ordnung. Das ist aber nicht in allen Fächern so. I glaube in KI1/2 zum Beispiel gab es einiges weniger an Stunden die bezahlt wurden. Man muss zwar in KI keine Rechnerübungen betreuen, aber dafür KI-Hausaufgaben korrigieren, was ich mir persönlich sehr gruselig vorstelle. Also ja, wahrscheinlich stimmt es, der Schmerz/Geld Quotient ist bei einigen Veranstaltungen zu schlecht.


[quote=kissen]Naja, wie du schon sagst, in einem Job als Tutor lernt man deutlich mehr als beim Regale einräumen. Vielleicht hat man sogar Spaß daran.[/quote]Das bezahlt mir nicht die Miete. Die Erhöhung auf 10,45 €/h ab Juli 2022 ist ein schlechter Witz, wenn selbst Aldi seinen ungelernten Aushilfen 14 €/h + Obst bezahlt. In der Industrie kriegt man noch mehr und man kann erste Berufserfahrung sammeln.

https://www.intern.fau.de/files/2021/09/verguetungstabelle_2022_2hj.pdf

[quote=kissen]Ich selber habe AuD und SP Tutor gemacht und die Bezahlung war für die real geleisteten Stunden eigentlich in Ordnung. Das ist aber nicht in allen Fächern so. I glaube in KI1/2 zum Beispiel gab es einiges weniger an Stunden die bezahlt wurden. Man muss zwar in KI keine Rechnerübungen betreuen, aber dafür KI-Hausaufgaben korrigieren, was ich mir persönlich sehr gruselig vorstelle. Also ja, wahrscheinlich stimmt es, der Schmerz/Geld Quotient ist bei einigen Veranstaltungen zu schlecht.[/quote]Der effektive Stundenlohn war durch die Bezahlung über die Vorlesungszeit ganz okay, aber die meisten Studenten ist es lieber das Geld für die geleistete Arbeit direkt am ersten des Monats auf dem Konto zu haben statf während dem Semester für zwei Lehrveranstaltungen Tutor zu spielen und sich in den Semesterferien einen weiteren Nebenjob suchen zu müssen.


Was ist aus der Arbeitsgruppe geworden? Ich habe auf der FSI Seite leider keine aktuellen Protokolle mehr gefunden.


Nichts ist daraus geworden anscheinend?
Ich wäre beinahe vom Stuhl gefallen(wenn ich denn den Platz gehabt hätte) als ich in meine ersten Vorlesungen dieses Jahr gegangen bin.
Vorlesungen sind komplett überfüllt. Hatte mich schon wieder auf die Präsenz gefreut aber wenn dann die Professoren schon wieder auf
online switchen weil Sie nicht die Kapazitäten haben läuft doch was falsch?
Zudem musste man quasi um Vorlesungen kämpfen, ich will nicht wissen wie es bei Seminaren werden soll die doch eigentlich in Kleingruppen
stattfinden? So viele Seminare gibt es doch in der Informatik kaum um die Menge an neuen Studierenden unterzubringen?


[quote=Nestea:1667575765]Zudem musste man quasi um Vorlesungen kämpfen, ich will nicht wissen wie es bei Seminaren werden soll die doch eigentlich in Kleingruppen
stattfinden? So viele Seminare gibt es doch in der Informatik kaum um die Menge an neuen Studierenden unterzubringen?
[/quote]Bei Seminaren und Projekten liegt die Zukunft wahrscheinlich in Massenveranstaltungen statt in der Forschung. Der Lehrstuhl für OSS zeigt wies gehen kann. Interessant wird es, wenn die ganze Studenten alle eine Masterarbeit brauchen. Aber zum Glück kann man bei fast jedem Thema “with AI” dranhängen.

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Könnte sich mal die FSI oder jemand aus dem Gremium bitte melden und ein Update posten?