Informatik Studium - Ja oder Nein?

Disclaimer: Dieser Thread wurde aus dem alten Forum importiert. Daher werden eventuell nicht alle Formatierungen richtig angezeigt. Der ursprüngliche Thread beginnt im zweiten Post dieses Threads.

Informatik Studium - Ja oder Nein?
Hallo,
bin am Überlegen ob ich von meinem Mathe Studium zu Informatik wechseln sollte. Was meint ihr ist besser für die Zukunft / Arbeitsplatz?
Grüße
Sina


Ich kann davon aus eigener Erfahrung nur abraten.
In keinem anderen Studiengang gibt es mehr Diskriminierung, Sexismus, Mansplaining und Manspreading.


So ein Schwachsinn. In knappen drei Jahren nichts Sexistisches erlebt. Außer wenn man Sexismus überall reininterpretiert, was du anscheinend SEHR gerne machst (siehe andere Kommentare, praktisch jeder dreht sich um Sexismus/Geschlechter in der ein oder anderen Art). Des einzig Sexistische ist, dass du das hier zum Thema machst.

Zur Frage (Troll genug gefüttert):
Ich habe leider keine Information zu Berufsperspektiven, würde dir aber nicht empfehlen den Studiengang nur aus solchen Gründen zu wechseln. Wechseln würde ich an deiner Stelle nur wenn dir Mathe keine Spaß macht oder dir die Informatik einfach besser gefällt.


Frag doch mal in der FSI nach, gibt da auch Ex-Mathematiker.


Für mich klingt es so, als ob sich die Frage auf den Arbeitsmarkt bezieht.

Mein Eindruck dazu ist, dass es als Informatiker mehr Jobchancen gibt. Aber ob die Quantität alleine ein sinnvolles Kriterium ist?
Für Mathematiker gibt es halt viele Jobs in der Finanzbranche und im Versicherungswesen. Das fände ich jetzt nicht so spannend, andere Aufgaben, die sich mit der Datenanalyse und Modellierung beschäftigen dagegen schon.

Ein interessanter Kompromiss könnte auch die Technomathematik sein. Wird auch in Erlangen angeboten. Der Quereinstieg von der Technomathematik in die Informatik (z.B. auch zur Promotion) ist problemlos möglich.


Wenn du eventuell eh schon Informatik im Nebenfach hast, bietet sich der Wechsel zwischen Bachelor und Master an — ich kenne mehrere die das erfolgreich gemacht haben und jetzt in ganz unterschiedlichen Bereichen der Informatik gelandet sind.

Mit so einem Hintergrund kann man sich auf Stellen bewerben, egal ob sie für Informatiker oder Mathematiker ausgeschrieben sind. Aber gefühlt können sich auf fast alle Informatiker-Stellen auch Mathematiker mit Programmiererfahrung bewerben.

Wonach du aber eher entscheiden solltest ist a) welche Stellen (evtl. Promotion?) dich interessieren und viel wichtiger b) welches Studium bzw. welche Veranstaltungen dir mehr Spaß machen.

Von solchen Misch-Studiengängen wie Technomathe würde ich eher abraten, da man üblicherweise kaum Wahlmöglichkeiten hat — nach den Pflichtvorlesungen der involvierten Studiengängen ist das Studium auch schon vorbei. Bei den klassischen Studiengängen wie Mathe und besonders Informatik kannst du deinen Studieninhalt noch während des Studiums anhand deiner Erfahrung verändern.


Warum willst du denn wechseln? Wenn du noch im ersten Semester bist und dir Mathe (LA, Analysis) keinen Spaß macht, dann kannst du natürlich wechseln. Das stört auch keinen Personaler oder künftigen Chef. Ab dem angefangenen 4. Semester musst du aufpassen, weil du dann durch den Wechsel kein Bafög mehr bekommst.

Einen Job findest du mit beiden Studiengängen sicher. Nur welche Art von Job es sein wird, wird sich wahrscheinlich unterscheiden. Aber das ist selbst unter “Informatikern” sehr unterschiedlich.


Wow davon habe ich noch nicht gehört, dass hört sich auf jeden Fall sehr interessant an. Ich denke in der Informatik in speziellen Teilbereichen wird ja auch ein tieferes Verständnis für Mathematik / Statistik benötigt, z.B. Big Data etc… Allerdings glaube ich, dass es schwieriger ist später einen Informatik Beruf zu erhalten, z.B. Coding im Bereich von Big Data wenn man Mathematik studiert hat. Andersrum ist es glaub ich einfacher.

Von meinen Interessen her mag ich beides.

Daher habe ich mich ein wenig nach den Berufsaussichten (z.B. Studium Informatik - Erfahrungen, Berufsaussichten, Gehalt + Test | jobtensor oder https://tipps.jobs.de/der-gefragte-nerd-informatiker-haben-beste-berufschancen/) umgeschaut, denn zu einem gewissen spielt das (zumindest für mich) auch eine gewisse Rolle.
Die Tendenz war hier eigentlich überall eher zum Informatik Studium tendierend.

Aber ich werde mir mal das Technomathematik Studium genauer anschauen.


Ich habe die Technomathematik aufgegriffen, weil eine Bekannte von mir das studiert hat und sehr erfolgreich weitergemacht hat. Die Master-Variente von Technomathematik ist übrigens ein englischsprachiger Studiengang, Master Computational and Applied Mathematics (CAM).

Ich muss aber errnosys beipflichten, ich hatte ja das Wort “Kompromiss” verwendet und Mischstudiengänge sind tatsächlich in vielen Fällen schlechte Kompromisse. Ob das der Fall ist, hängt vom Studiengang und Studierenden ab und ich kann hier weder zu Technomathe noch zu CAM etwas beisteuern.

Was ich noch erwähnen kann, ich kenne auch Leute, die sowohl Informatik als auch Mathematik studiert haben und über Nebenfach, etc. haben sich viele opportune Überschneidungen ergeben. Was für mich heißt, dass man sich in beiden Studiengängen weit in den anderen hineinlehnen kann, was ja erstmal beruhigend für dich als Unentschlossene ist. Zu den Stellenanzeigen ist zu erwähnen, dass die allermeisten Informatikstellen nicht strikt einen Informatikabschluss fordern, vor allem die interessanteren im Bereich Datenanalyse (auch “Big Data”) werden auch sehr gerne mit informatikaffinen Mathematikern besetzt.


Soll ichs wirklich machen oder lass ichs lieber sein? Jein.

2 „Gefällt mir“

Ich denke Informatik ist zurzeit etwas gefragter als Mathematik, aber das auf sehr hohem Niveau. Mit einem abgeschlossenem Mathestudium findest du definitiv gut bezahlte Jobs, daher würde ich mich an deiner Stelle eher daran orientieren was dir besser liegt und was dir mehr Spaß macht.


Ein Arbeitskollege von mir hat z.B. auch den Mathematikmaster gemacht und arbeitet jetzt trotzdem bei einem IT-Dienstleister in der IT-Architektur. Das ist soweit eigentlich möglich. Du musst mit einem Mathematikstudium nicht zwangsläufig in die Finanzwirtschaft. Wenn du Informatik als Nebenfach hast, dann kannst du locker in der IT-Branche einsteigen. Die Berufserfahrung und das was du im Studium lernst, weichen schon stark ab.

Ich bin im IT-Prozessmanagement untergekommen und mir hilft eigentlich aus dem Informatikstudium, dass ich strukturiert und analytisch denken gelernt habe. Wie aber ein Cache funktioniert, muss ich im Beruf nicht wissen. Ist halt nice to know.

Was ist eigentlich dein Ziel in der Arbeitswelt? Wo willst du hin? Willst du dich mehr fachlich einbringen oder in die strategische Arbeit einsteigen? Also sozusagen im Betrieb alles managen, z.B. Netzwerkprobleme fixen (kann btw. sehr anspruchsvoll sein), Softwareprogrammierung, oder eher lieber ins Planerische Doing wie Projektmanagement (Schnittstelle zum Betrieb und zum Kunden, dem Betrieb auch eine Struktur bieten, damit die Anforderungen des Kunden erfüllt werden). Oder willst du in die Unternehmensstruktur rein, z.B. Prozessoptimierung. Je nachdem brauchst du unterschiedliche Skills. Du musst für dich entscheiden, was für ein Mensch du bist. Was sind deine Stärken und Schwächen?

Strebst du langfristig eine Führungsposition an? Dann würde ich dir auch empfehlen ganz stark auf Social Skills zu gehen, denn gerade in der ARbeitswelt musst du lernen Menschen mitzunehmen und Strukturen zu etablieren, wo Menschen ihre Arbeit verrichten können. Möchtest du gerne beraten? Dann solltest du natürlich fachlich einiges drauf haben, aber solltest natürlich deinen Kunden das auch rüberbringen können und nicht wie eine Schnarchtüte da rumsitzen.

Hoffe ich konnte helfen.