Linux Install Party WS2015 (am Mo. den 02.11.)

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Linux Install Party WS2015 (am Mo. den 02.11.)
Du willst auch endlich ein zeitgemäßes Betriebssystem, das einem angehenden Informatiker bessere Dienste leisten kann als Windows? Du weißt aber leider gar nichts über die Alternativen, wie z. B. GNU/Linux, oder findest keine Zeit, dich genauer damit zu befassen, nur um es einmal auszuprobieren?

Bei der Linux-Install-Party soll jeder mit einem unschuldigen Rechner hinkommen und einem fertig installiertem GNU/Linux-System wieder nach Hause gehen können! Und natürlich wird das bestehende System nicht gleich eingestampft; Linux lässt sich auch ohne Probleme im Wechsel mit anderen Betriebssystemen wie z. B. Windows betreiben.

Ort und Zeit
Die Installparty findet am 02.11.2015 ab 14 Uhr im Raum 02.152-113 (Blaues Hochhaus, Vorstandszimmer im 2. Stock) statt. Wir werden um ca. 17:15 in den Übungsraum 02.138-113 im gleichen Stockwerk gegenüber umziehen.

Organisation und Ablauf
Alles, was du brauchst, ist deinen Computer und ein bisschen Zeit am Montag Nachmittag. Installiert wird dabei entweder per Netzwerk, per USB oder falls alles schiefgeht per CD-ROM. Für eine Standardinstallation sollten 10 GiB Festplattenplatz ausreichen.

Was du machen solltest, bevor du zur Installparty kommst, ist ein Backup deiner Daten auf dem Gerät. Linux wird zwar parallel installiert und es sollte nichts passieren, aber sicher ist sicher. Außerdem wäre es praktisch wenn du einen USB-Stick mitnimmst (mindestens 1 GiB, falls zur Hand). Beachte allerdings, dass du die Daten deines Sticks vorher sicherst, da diese definitiv überschrieben werden; nach der Installation solltest du den Stick am besten neu formatieren.

Wer Linux neben sein bestehendes Windows installieren will (Dual-Boot), sollte vorher seine Systempartition defragmentieren, so dass das Verkleinern selbiger - je nach Werkzeug - ermöglicht wird / schneller läuft.

Einige Experten von der FSI, den CIP-Admins u. a. werden vor Ort sein, deinen Rechner mit Netzwerk versorgen und dir dabei assistieren, wie du deinen Rechner für die Installation vorbereitest, sie durchführst und dich dann in deinem neuen System zurechtfindest.

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Ich lese im Forum des Öfteren von Vorteilen von Linux gegenüber Windows. Mich würde aber mal interessieren, welche Vorteile Linux gegenüber iOS hat. Wäre für mich als Mac-User ein Besuch der Linux Install Party sinnvoll?


Du meinst wahrscheinlich OS X und nicht iOS. Ich sehe da drei große Vorteile:

  • Ein GNU/Linux-System basiert zu größten Teilen aus freier Software. Freie Software heißt für mich, dass ich die Kontrolle über meine Software habe und damit über mein Gerät. Freie Software heißt auch, dass die Software dafür entwickelt wurde, mir als Endnutzer den größtmöglichen Nutzen zu bieten. Bei unfreier Software ist es dagegen oft so, dass die Entwickler auch andere Ziele verfolgen, die meinem Nutzen teilweise sogar entgegen stehen. Dazu gehört z.B. die absichtliche Beschneidung von Funktionalität, Verschlüsselung meiner eigenen Mediendaten, damit ich nicht die Kontrolle über sie bekomme, Einbau von Funktionalität, die nicht mit mir dient sondern entweder dem Hersteller oder dritten Parteien usw. Apple ist ein Hersteller, der ganz systematisch die Rechte seiner Nutzer beschneidet und aus mehreren, teilweise nachvollziehbaren Gründen, ganz absichtlich die Kontroller über die Software auf dem Gerät nicht dem Nutzer überlassen möchte. Also auch wenn ich gar keinen Bedarf daran habe, die Software zu modifizieren, so führt die reine Freiheit dies tun zu können zu einem ganz anderen Herstellerverhalten. Ein kleines, völlig unpolitisches Beispiel: Während in Adobes Acrobat Reader nie die Möglichkeit eingebaut werden wird, die Copy-Paste-Beschränkung eines PDFs zu umgehen (ein einfaches Flag in der Datei), so ist das bei freien Betrachtern eben schon der Fall.

  • Unter GNU/Linux habe ich alle Software die ich brauche und möchte stets für mich bereit. Auch wenn ich einmal etwas vermisse, ist es schnell mit einem einfachen Befehl nachinstalliert. Und auch wenn viele Komponenten aufeinander aufbauen, so muss ich quasi nie das “ganze Paket” nehmen. Ich kann mir selbst herauspicken, welchen Kern, welche Tools, welchen Desktop und welche Individualsoftware ich einsetze. Ich habe einen Fenstermanager, der ganz anders funktioniert, als der von OS X, einfach weil ich damit viel produktiver bin. Unter OS X lässt sich der Fenstermanager wenn überhaupt nur mit extremen Aufwand austauschen und selbst dann würde es nur wenig Auswahl geben. Ich kann mein System so zusammenstellen, wie es genau mir gefällt. Das muss nicht generell besser sein als die Oberfläche von OS X. Es ist einfach nur für mich besser.

  • Bei einem GNU/Linux-System habe ich die größte Freiheit bei der Wahl meines Geräts. Wenn mein Rechner alt wird oder kaputt geht, kann ich mich ungehindert am Markt bedienen und bin nicht der Preispolitik eines einzelnen Herstellers ausgesetzt. Und Apple steht ja hier auch zurecht in der Kritik, eine größere Gewinnmarge als Apple hat kein anderer Systemhersteller. Was nicht heißt, dass einem der Mac das Geld nicht wert sein kann, nur dass man den Vendor Lock-in vermeidet.

Windows kann in dem Sinne als (leider schlechter) Kompromiss zwischen OS X und GNU/Linux angesehen werden. Die Software ist zwar nicht frei, aber die Platform ist wie der wilde Westen im Vergleich zu OS X. Windows läuft zwar bei weitem nicht auf so vielen Geräten wie OS X, durch die Marktdominanz gibt es aber einen sehr großen windowskompatiblen Hardwaremarkt. Und ebenso gibt es sehr viel Software für Windows, inbegriffen sehr viele der freien Softwareprogramme, die ich auch unter Linux verwende. Aber wie gesagt, aus meiner Sicht bleibt es ein schlechter Kompromiss. Statt eines guten und benutzerfreundlichen Systems, und eines guten und freien Systems, wieso sollte ich da dann ein mittelmäßiges, halbfrei/halbfreundliches System verwenden?

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Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Die Freiheit der Software unter Linux ist sicher ein wichtiger Punkt.

Außerdem finde ich manchmal viel einfacher, unter Linux zu arbeiten, als unter OS X. In AlgoKS und CG haben wir z. B. Musterlösungen bekommen, die allerdings nur unter Linux ausführbar sind. Gut, SSH ist unter OS X kein Problem, aber es ist viel praktischer, wenn man nicht jede Datei ins CIP kopieren muss.

Ich muss aber auch sagen, der Mac selbst war mir das Geld wert. Ich verwende aber auch auf dem Mac größtenteils Linux-kompatible Software.


Eine Sache, die ich noch fuer sehr wichtig halte: Linux-Systeme bestehen ueblicherweise aus quelloffener Software, d.h. ich kann die Funktionalitaet der Software anhand des Quellcodes nachvollziehen und veraendern. Das hilft sehr bei Fehlersuche und Fehlerbehebung, weil ich mich nicht auf irgendeinen meist nutzlosen Herstellersupport verlassen muss sondern selber nachlesen kann was das Zeug tut und auch selbst was aendern kann. Wenn ich wissen will, wie man die tolle Funktion X implementiert, kann ich einfach mal nachlesen. Und ich kann die Software selbst erweitern wenn ich mag.

Die Quelloffenheit setzt sich langsam auch auf MacOS und Windows zumindest bei Entwicklern fuer ihren speziellen Anwendungsbereich durch (zB wuerde kaum jemand mehr Webkrempel mit Closed-Source-Bibliotheken entwickeln, und .NET fuer Windows-Anwendungen zeigt zumindest Ansaetze in der Richtung). Aber so durchgehend, ueber alle Schichten vom Betriebssystem bis ganz oben in die letzte Anwendungshaarspitze, quelloffen wie ein Linux-System ist sonst nichts.


Du kannst in deinen Paketquellen ja sogar festlegen, ob du proprietäre Treiber installieren willst oder rechtlich eingeschränkte Software. Du kannst also auch nur auf freie (und damit auch quelloffene) Software setzen, wenn du willst.


Naja, so ein paar kleine Haken gibts immer, ala Firmware, die man unbedingt braucht oder gewisse Plugins, ohne die man keine suessen Katzenvideos sieht oder so. Oder die wirre Verwaltung, die einen zur Word-Benutzung zwingt, weil sonst die eh schon kaputten Formulare noch weiter kaputtgehen. Aber das sind kleine Ausnahmen, um die man mit ausreichendem Auswahlaufwand bei der Hardware, Verzicht oder Nutzung von Alternativen drumrum kommt, wenn man unbedingt will.