Seminare - Erfahrungen?

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Seminare - Erfahrungen?
Und wieder einmal steht man vor der Qual der Wahl: welches Seminar nehme ich nur?
Ich fände es schön, wenn das hier der Sammelplatz für ein paar Erfahrungsberichte werden würde. :slight_smile:

Dabei sollten solche Fragen geklärt werden:
Wie hoch ist der Aufwand?
Wie ist der Eindruck insgesamt?
Ist das Seminar zu empfehlen?
Wie funktioniert das Semester? → Nur am Ende Vorträge, sonst Vorlesung oder schon zwischendurch die ganze Zeit Vorträge? etc.
Wie funktioniert die Eigenarbeit? → lies Bücher und fasse deren Inhalt zusammen vs. erarbeite selbst etwas
Prüfung am Ende?
Besonders frühe Anmeldung erforderlich? → vll. sogar Wartelisten?

Ich würde mich besonders über Erfahrungsberichten zu “Graphische Datenverarbeitung (GraHS)” und “Product Management (PROD)” freuen!

BlendER
Ich habe das BlendER-Seminar im SS13 gemacht. Da wurde es erst das zweite Mal gehalten, es kann also sein, dass sich da mittlerweise schon wieder etwas geändert hat.
Bei uns lief es so ab, dass es in der vorlesungsfreien Zeit im Sommer stattfand (August). Es hat insgesamt 3 Wochen gedauert.
In den ersten beiden Wochen wird “Stoff” gemacht. Das heißt, man lernt die Modellierungssoftware Blender kennen, vor allem, wie man das Program bedient. Währenddessen modelliert man lauter Kleinigkeiten, um das Gelernte selbst anzuwenden.

In der letzten Woche macht man dann in Gruppen (ca. 2-6 Personen) ein großes Projekt (muss vorher vorgeschlagen und angenommen werden), das am Ende einen Film ergeben soll (Es MUSS nicht unbedingt ein Film sein, ist es aber normalerweise. Es kann auch z.B. ein besonders komplex modelliertes Gebilde werden). Diese Arbeit wird dann benotet. Es gab bei uns am Ende auch noch ein Paper, das man in der Gruppe lesen und dann als kurzen Vortrag zusammenfassen sollte, aber ich erinnere mich nicht mehr, ob das in die Note einging.

Der Aufwand ist durch diese 3 Wochen-Regelung sehr gebündelt. Man sollte also davon ausgehen, dass man in den 3 Wochen nichts anderes mehr tut… Nichtsdestotrotz ist es aber ein schöner Aufwand, weil man permanent visuelles Feedback hat und die Erfolge sieht. Insgesamt hat mir das Seminar sehr gut gefallen und mit der Meinung stehe ich auch nicht alleine da.

Man sollte sich sehr früh anmelden, da es sogar Wartelisten gibt.


Nachdem ich letztes Semester gerade mal 15 ECTS machen konnte, was ich zahlreichen Überschneidungen :#: verdanke, bin ich endlos froh, in diesem Semester etwas mehr Auswahl an interessanten Modulen zu haben. Darunter fällt auch ein Seminar aus der Informatik: Hallo Welt für Fortgeschrittene.

Wie hoch ist der Aufwand?

Die Frage lässt sich pauschal nicht beantworten, denn da muss man wissen, welche Vorkenntnisse der jeweilige Student hat. Ich habe mir bereits in den Semesterferien einige Aufgaben (ca. 35 ohne Warm-Up) angeschaut und auch bis zum “correct” durchprogrammiert. Einige davon (Kombinatorik, Zahlentheorie 1, dies und das vom Backtracking) sind relativ einfach und erfordern nur das bloße Hincoden von Algorithmen, manche andere Aufgabentypen (z. B. Geometrie) sind aber eher schwierig, da man sehr viel Zeit in die Fehlerbehandlung, Zeitaufwände und korrektes Runden stecken soll. Für mich dauerte dieser Teil etwa 1 Woche, ich habe aber auch nichts anderes daneben gemacht. Für den Vortrag plane ich ca. 4-5 Wochen bis zum Grobentwurf ein, das ist bei den meisten Seminaren genauso.

Wie ist der Eindruck insgesamt?

Ziemlich viele Studenten sehen Hallo Welt - so mein Eindruck - als ein Programmierseminar. Mir gefällt es eher als eine Schnittstelle zwischen Algorithmik, Theorie, Mathematik und Physik. Ich hätte beim Einschreiben in Hallo Welt nie gedacht, dass Union Find so interessante Anwendungen wie den Newman-Ziff-Algorithmus bei der Simulation von Perkolationen hat.

Ist das Seminar zu empfehlen?

Auf jeden Fall ist das Seminar interessant und zu empfehlen, wenn man bereit ist, etwas dazuzulernen und nicht nur als ein Seminar anzusehen, wo man eine lockere 1.0 erhält - meine Erfahrung mit Hallo Welt ist also kurz gesagt etwa so, wie bei meinem Vorposter mit Japanologie.

Wie funktioniert das Semester?

Innerhalb des Semesters gibt es Vorträge. Spätestens zwei Wochen nachher soll man mindestens eine Aufgabe aus dem Bereich des Vortrags abgeben. Die Abgabe verläuft, so wie ich es verstanden habe, über den ICPC Online Judge. Am Ende des Semesters gibt es mündliche Prüfungen über den Inhalt des Vortrags und beim Master-Schein über den Inhalt zweier weiterer Themengebiete.

Wie funktioniert die Eigenarbeit?

Für den Vortrag muss man eher Literaturrecherchen betreiben, als dass man etwas Neues erarbeitet. Der Teil der Erarbeitung wird eher durch Programmieraufgaben abgedeckt.

Besonders frühe Anmeldung erforderlich? → vll. sogar Wartelisten?

Eine sehr frühe Anmeldung ist nicht nur erforderlich, sondern fast das A und O in Hallo Welt. Nicht nur, dass es Wartelisten gibt, die Themenverteilung für die Vorträge erfolgt nach dem Anmeldungstermin.

Ich würde mich auch gerne über Erfahrungsberichte zu “Advanced C++ Programming (CPP)” freuen.

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Würde mich euren Fragen gerne anschließen, da ich selbst auf der Suche nach einem Seminar bin.
Ich hab dabei besonders folgende Seminare ins Auge gefasst:

Architekturen von Multi- und Vielkern-Prozessoren [MultiPro]
Schlüsselkonzepte verteilter Ereignis-basierter Systeme [I2-SEM-SKVEBS]
Seminar Android Apps für Sensornetzwerke [SemAAS]

Wenn jemand seine Erfahrungen mit diesen Seminaren oder den beteiligten Lehrstühlen teilen würde wäre ich sehr dankbar.

edit: SemAAS vergessen, da auf der Lehrstuhlseite nichts stand.


Zurzeit spiele ich mit dem Gedanken, im nächsten Semester Tutor in Hallo Welt zu werden. Hat dazu jemand einige Erfahrungen? Konkret würde mich Folgendes interessieren:

  • Was macht man genau als Tutor in Hallo Welt? Muss man da vor allem Tipps zu den Aufgaben geben oder auch mal Abgaben korrigieren, also z. B. auf Plagiate überprüfen?
  • Welche Termine muss man da einhalten? Gibt es da Besprechungen, muss man evtl. den ersten Vortrag halten?
  • Wie ist der Aufwand im Vergleich zu anderen Tutorien (z. B. AuD)?
  • Ist es empfehlenswert, vorher erfolgreich an Programmiercontests teilgenommen zu haben?
  • Und das Wichtigste: Hat es euch Spaß gemacht bzw. würdet ihr den Job weiterempfehlen? :wink:

Ich fände es schön, wenn man hier auch einige Erfahrungsberichte über “die andere Seite” der Seminare schreiben könnte, und freue mich auf eure Antworten.


Ich würde noch gern einige Erfahrungen zum Seminar Graphische Datenverarbeitung / GraHS im SoSe 2016 bei Prof. Stamminger und Benjamin Keinert schildern:

Ablauf: Man muss einen Vortrag von der Länge von ca. 30 Minuten halten und eine Anwendung implementieren. Zunächst werden die Themen gewählt. Einige Themen werden vorgegeben, man kann aber auch selbst interessante Themen vorschlagen, die inhaltlich zum Seminar passen. Bei der Wahl der Themen gibt jeder Student eine Präferenzliste von 3 Themen in einer festgelegten Reihenfolge ab und so bekommt jeder ein Thema “nach dem Prinzip der kleinsten Abweichungen”. Idealerweise hat man schon vor dem Vortrag etwas hinimplementiert und kann einige Teile der Implementierung bereits im Vortrag vorführen, es ist aber nicht verpflichtend. Am Ende des Semesters gibt es dann eine kleine Demo, wo die Seminarteilnehmer ihre Implementierungen kurz vorstellen. Eine Prüfung am Ende des Semesters gibt es nicht.

Aufwand: Als Vorkenntnisse sind sichere Programmierkenntnisse in der Computergrafik verpflichtend. Ich rate, InCG parallel zu GraHS zu hören oder vorher bereits gehört zu haben, da sich einige Themengebiete in InCG und GraHS überschneiden. Ansonsten hält sich der Aufwand aber in Grenzen. Nicht schlecht, aber natürlich keine Pflicht sind auch Kenntnisse von EEI-Modulen zur Signalverarbeitung wie z. B. “Image and Video Compression”.

Benotung: Die Note setzt sich zusammen aus ca. 50% Vortrag und 50% Implementierung. Der O-Ton der Dozenten war aber, dass es auch 51/49 oder anders werden kann.

IT-Security Seminar war super. Ein eigenes kleines Survey paper schreiben und auf einer Mock Konferenz einreichen und präsentieren.