Verschlechterung der Studienbedingungen durch die neuen AI + DS Studiengänge


[quote=since]
Kann ich meiner Erfahrung nach komplett bestätigen.
Die Bedingungen haben sich merklich verschlechtert. Räume sind überfüllt, die Übungen sind überlastet, sodass sie z.T. gar nicht mehr Angeboten werden.
Als Übungsersatz werden dann Lösungen ins Internet hochgeladen.[/quote]In Veranstaltungen mit Teilnehmerbeschränkungen kommt man oft nicht einmal mehr rein. Ich bin an der FAU zum Master geblieben, weil mir der große Fächerauswahl und die persönliche Betreuung im Bachelor gefallen hat. Unter den jetzt vorherrschenden Bedingungen wäre ich lieber an die TUM gegangen. Dort gibt es zwar auch Massenabfertigung, aber wenigstens mit Weltruf.

[quote=since]Vorlesungen die als deutsch im UnivIS stehen, werden auf trotzdem englisch gehalten. Eigentlich kein Problem - aber erfahrungsgemäß gibt es einige Dozenten, die diese lieber auf deutsch halten sollten. Englisch verstehen und schreiben können, ist nochmal was anderes als gute Vorträge auf englisch halten zu können.
In einer Vorlesung habe ich trotz Präsenzmöglichkeit aus obigen Gründen nur die alten deutschen Vorlesungsaufzeichnungen angeschaut. In der Evaluation stand dann auch, dass mehrere andere das genauso gehandhabt haben, um die Klausur bestehen zu können.[/quote]Computer Architecture? Ich musste auch die Vorlesung vom Vorjahr anschauen. Schlechtes Audiosetup und schlechtes Englisch sind keine angenehme Kombination für den Zuhörer.

[quote=since]Durch AI und DS wurden viele Informatikveranstaltungen verwurstet, damit man in den neuen Studiengängen Lehrveranstaltungen anbieten kann.
Auch wurde der Übungsbetrieb merklich komplizierter, für Betreuung und auch für die Studierenden, da viele extrem unterschiedliches Vorwissen haben.
Und wenn ich dann von anderen Studierenden höre “Ja, die Veranstaltung solltest du hören, aber such dir bloß keinen International als Übungspartner”, dann macht mich das traurig, denn das spaltet Gruppen.
[/quote]Bei AI/DS wird anscheinend jeder zugelassen, oft habe ich mich schon gefragt worin manche ihren Bachelor gemacht haben.

2 „Gefällt mir“

ja, das sehe ich alles auch so.
:frowning:

Diskussion in der StuKo INF
Liebe Studierende,

ich danke für die Eröffnung der Diskussion der Studienbedingungen, ich (bin der Studiengangskoordinator des AI Master Studiengangs und) habe durch eine e-mail der FSI von diesem Thread erfahren.

Zufällig hat heute gerade die StuKo INF getagt, und wir haben diese Sache diskutiert, und nehmen sie sehr ernst. Aber da das Thema recht komplex ist, haben wir beschlossen eine ad-hoc Arbeitsgruppe zu bilden, die sich dessen annimmt, die Probleme sichtet, und vielleicht sogar Lösungen entwickeln kann. Die FSI INF, ausgewählte AI/INF Lehrende, und die Studienberater werden in dieser AG mitarbeiten. Wir werden uns zeitnah treffen.

Ich möchte Sie einladen auch zur AG mit beizutragen, bitte schicken Sie mir eine e-mail dann würde ich Sie in die Terminfindung einbeziehen.

Beste Grüße,

Michael Kohlhase

2 „Gefällt mir“

Die FSI beschäftigt sich mit diesem Thema gerade und wird unsere Studiperspektive an die Profs herantragen.

Wenn ihr mithelfen, mit uns Anregungen teilen, etwas beitragen oder auch einfach nur “Ja, bei mir auch!” anmerken möchtet kontaktiert uns gerne über
fsi@cs.fau.de, teilt eure Erfahrungen hier im Forum oder, falls das nicht über die große Mailingliste sollte / öffentlich mit Namen geteilt werden sollte alternativ an mich direkt (ok73ozus@cip.cs.fau.de).

Regnerische Grüße
Stef

2 „Gefällt mir“

[quote=kohlhase]Ich möchte Sie einladen auch zur AG mit beizutragen, bitte schicken Sie mir eine e-mail dann würde ich Sie in die Terminfindung einbeziehen. [/quote]Erstmal danke, dass Sie sich der Problematik annehmen wollen.

Ich muss aber gestehen, dass mir persönlich wenige kurzfristige Lösungsansätze einfallen. Professoren, Doktoranden und Räume, um die Situation zu entzerren, wachsen leider nicht auf den Bäumen. Wie weit sind eigentlich die Berufungsverfahren für die ganzen AI Professuren?

Ich gehe außerdem davon aus, dass die Informatik Lehrstühle bereits für die AI+DS Studenten zusätzliche Mittel bekommen, um wenigstens Tutoren anzustellen? Die neuen Master Massenveranstaltungen sind ja im Vergleich zu den Bachelor Massenveranstaltungen wie AuD oder SP personell eher schwach aufgestellt. Wo oft ein Doktorand die Übungen halten muss/darf statt sich der Forschung zu widmen?

2 „Gefällt mir“

Das Problem bei den Übungen sind meist nicht die Mittel, sondern die Tutor:innen: wir finden einfach keine (will sagen zuwenige).
Teilweise ist das zu erwarten, da sich die Tutor:innen in der Regel aus den Studierenden der vorherigen Semester rekrutieren, kommen wir bei stark wachsenden Veranstaltungen immer in eine Art Hysterese-Situation. Wir haben einfach nicht genut Kandidaten produziert, um die wachsende Last zu tragen.
Ich hoffe (und gehe davon aus), dass sich ein Teil dieses Problems in den nächsten beiden Semestern von selbst löst.
Michael Kohlhase


Das mit den Kandidat:innen als Tutor:innnen produzieren ist doch in Wahlfächern auch schwieriger. Die Leute hören das am Ende vom Bachelor oder im Master und sind dann sowieso nicht mehr so lange verfügbar. Also mag sein, dass weniger Leute nachkommen, weil damals noch nicht so viele die Veranstaltung belegt haben, aber afaik war es doch schon immer schwerer für Wahlpflichtfächer Tutor:innen zu finden?


Weitere Frage, was man so mitbekommt, sind die Mittel für Tutor:innen über die letzten Jahre auch weniger geworden.
Zudem gibt es beim AI Studiengang 2 Projekte und die Studis brauchen ja auch Abschlussarbeiten. Es gibt aber nicht mehr betreuende Mitarbeiter:innen, weil gefühlt auch da die Gelder nicht da sind.
Gibt es dafür einen Plan, das abzufangen? Und gibt es eine Übersicht, wie viele der AI Studis Projekte im Rahmen von Lehrveranstaltungen vs Projekte in der Forschung machen? (sind die ersten AI-ler:innen schon bei den Projekten angekommen?)

6 „Gefällt mir“

[quote=vroni:1652183549]
Das mit den Kandidat:innen als Tutor:innnen produzieren ist doch in Wahlfächern auch schwieriger. Die Leute hören das am Ende vom Bachelor oder im Master und sind dann sowieso nicht mehr so lange verfügbar. Also mag sein, dass weniger Leute nachkommen, weil damals noch nicht so viele die Veranstaltung belegt haben, aber afaik war es doch schon immer schwerer für Wahlpflichtfächer Tutor:innen zu finden?
[/quote]Das Hauptproblem ist die Bezahlung. Meine Erfahrung als Tutor in Grundlagenveranstaltungen möchte ich nicht missen. Aber warum sollte ich für etwas über Mindestlohn arbeiten, wenn selbst Aldi an der Kasse deutlich mehr bezahlt? Das hat auch Auswirkungen auf die Qualität der Tutoren, wenn man sich anschaut wer alles eingestellt wird…

[quote=vroni:1652189011]Zudem gibt es beim AI Studiengang 2 Projekte und die Studis brauchen ja auch Abschlussarbeiten. Es gibt aber nicht mehr betreuende Mitarbeiter:innen, weil gefühlt auch da die Gelder nicht da sind.
Gibt es dafür einen Plan, das abzufangen? Und gibt es eine Übersicht, wie viele der AI Studis Projekte im Rahmen von Lehrveranstaltungen vs Projekte in der Forschung machen? (sind die ersten AI-ler:innen schon bei den Projekten angekommen?)
[/quote]AMOS von Prof. Riehle ist dieses Jahr auf fast 180 Bewerber explodiert, wovon 2/3 abgelehnt werden mussten.


Naja, wie du schon sagst, in einem Job als Tutor lernt man deutlich mehr als beim Regale einräumen. Vielleicht hat man sogar Spaß daran.

Ich selber habe AuD und SP Tutor gemacht und die Bezahlung war für die real geleisteten Stunden eigentlich in Ordnung. Das ist aber nicht in allen Fächern so. I glaube in KI1/2 zum Beispiel gab es einiges weniger an Stunden die bezahlt wurden. Man muss zwar in KI keine Rechnerübungen betreuen, aber dafür KI-Hausaufgaben korrigieren, was ich mir persönlich sehr gruselig vorstelle. Also ja, wahrscheinlich stimmt es, der Schmerz/Geld Quotient ist bei einigen Veranstaltungen zu schlecht.


[quote=kissen]Naja, wie du schon sagst, in einem Job als Tutor lernt man deutlich mehr als beim Regale einräumen. Vielleicht hat man sogar Spaß daran.[/quote]Das bezahlt mir nicht die Miete. Die Erhöhung auf 10,45 €/h ab Juli 2022 ist ein schlechter Witz, wenn selbst Aldi seinen ungelernten Aushilfen 14 €/h + Obst bezahlt. In der Industrie kriegt man noch mehr und man kann erste Berufserfahrung sammeln.

https://www.intern.fau.de/files/2021/09/verguetungstabelle_2022_2hj.pdf

[quote=kissen]Ich selber habe AuD und SP Tutor gemacht und die Bezahlung war für die real geleisteten Stunden eigentlich in Ordnung. Das ist aber nicht in allen Fächern so. I glaube in KI1/2 zum Beispiel gab es einiges weniger an Stunden die bezahlt wurden. Man muss zwar in KI keine Rechnerübungen betreuen, aber dafür KI-Hausaufgaben korrigieren, was ich mir persönlich sehr gruselig vorstelle. Also ja, wahrscheinlich stimmt es, der Schmerz/Geld Quotient ist bei einigen Veranstaltungen zu schlecht.[/quote]Der effektive Stundenlohn war durch die Bezahlung über die Vorlesungszeit ganz okay, aber die meisten Studenten ist es lieber das Geld für die geleistete Arbeit direkt am ersten des Monats auf dem Konto zu haben statf während dem Semester für zwei Lehrveranstaltungen Tutor zu spielen und sich in den Semesterferien einen weiteren Nebenjob suchen zu müssen.


Was ist aus der Arbeitsgruppe geworden? Ich habe auf der FSI Seite leider keine aktuellen Protokolle mehr gefunden.


Nichts ist daraus geworden anscheinend?
Ich wäre beinahe vom Stuhl gefallen(wenn ich denn den Platz gehabt hätte) als ich in meine ersten Vorlesungen dieses Jahr gegangen bin.
Vorlesungen sind komplett überfüllt. Hatte mich schon wieder auf die Präsenz gefreut aber wenn dann die Professoren schon wieder auf
online switchen weil Sie nicht die Kapazitäten haben läuft doch was falsch?
Zudem musste man quasi um Vorlesungen kämpfen, ich will nicht wissen wie es bei Seminaren werden soll die doch eigentlich in Kleingruppen
stattfinden? So viele Seminare gibt es doch in der Informatik kaum um die Menge an neuen Studierenden unterzubringen?


[quote=Nestea:1667575765]Zudem musste man quasi um Vorlesungen kämpfen, ich will nicht wissen wie es bei Seminaren werden soll die doch eigentlich in Kleingruppen
stattfinden? So viele Seminare gibt es doch in der Informatik kaum um die Menge an neuen Studierenden unterzubringen?
[/quote]Bei Seminaren und Projekten liegt die Zukunft wahrscheinlich in Massenveranstaltungen statt in der Forschung. Der Lehrstuhl für OSS zeigt wies gehen kann. Interessant wird es, wenn die ganze Studenten alle eine Masterarbeit brauchen. Aber zum Glück kann man bei fast jedem Thema “with AI” dranhängen.

1 „Gefällt mir“

Könnte sich mal die FSI oder jemand aus dem Gremium bitte melden und ein Update posten?

Das Problem bei den Übungen sind meist nicht die Mittel, sondern die Tutor:innen: wir finden einfach keine (will sagen zuwenige).

In den KI1 Folien steht, die KWARC Gruppe bezahlt HiWis Halbstellen. Für solche Stellen kriegt man ja für gewöhnlich Mindestlohn, heißt das in diesem Fall dann halber Mindestlohn?

Der Mindestlohn bezieht sich auf die Arbeitsstunde, d.h. du bekommst als HiWi natürlich nicht den halben Mindestlohn. Nach Vergütungstabelle der FAU bekommen HiWis ohne Abschluss 12Euro/h, mit Bachelor 13Euro/h.

Was da am Ende in Summe bei den HiWis ankommt hängt dann noch von der vertraglichen Wochenstundenzahl (und der steuerlichen Situation, insb. im Hinblick auf den Steuerfreibetrag von 520Euro/Monat) ab, ich denke mal darauf bezieht sich die Formulierung „Halbstelle“.

Schon klar, dass der Stundenlohn nicht unter Mindestlohn fällt. Was ich meine ist: man kriegt meistens so viele Stunden bezahlt, dass man pro Monat unter der Minijobgrenze bleibt (520€, wenn ich mich recht entsinne sind das mit Bachelor aktuell 9 Stunden).

Kriegt man dort dann nur die Hälfte der Stunden bezahlt? Oder eventuell über einen kürzeren Zeitraum? Es wundert mich dann nämlich nicht, dass unter den Umständen niemand Interesse daran hat, als Tutor zu arbeiten.

Dieses Semester waren es ja 6 Tutoren auf 900 Studenten, macht 150 Studenten pro Tutor. Selbst 9 Stunden die Woche/520€ wären dafür nicht genug.

Mich würde auch mal interessieren, ob hier weitere Bestrebungen unternommen wurden? Nicht unbedingt seitens der FSI, sondern seitens der Verantwortlichen aus dem Gremium? Es scheint schon so, dass hier die Kritik von Studierendenseite nicht sonderlich ernst genommen wird.
Ich bin gerade auf Seminarsuche und es ist eigentlich unmöglich, ein Seminar zu finden, wenn man nicht gerade die Minute mitbekommt, in der die Anmeldung geöffnet wird. Viele Veranstaltungen sind nur noch zu besuchen nach chancengleicher Verlosung. Wenn man nicht gerade Zeit und Geld hat, ein paar Semester dranzuhängen, ist man gezwungen, entgegen der eigenen Interesssen zu studieren. Außerdem hab ich das Gefühl, dass alles was nicht gerade mit fancy AI zu tun hat in der Finanzierung etwas hinten runterfällt.
Ich bin tatsächlich sehr froh, dass ich mit dem Master bald fertig bin, die Zustände werden immer schlimmer. Würde ich jetzt am Ende des Bachelors stehen, würde ich mich definitiv gegen die FAU entscheiden, obwohl ich mit der Lehre und den Dozierenden gerade in Fächern die nicht überschwemmt wurden (da auf deutsch und kein AI) oder wenn man mal reingekommen ist, immer sehr zufrieden war.

1 „Gefällt mir“

„Ich bin gerade auf Seminarsuche und es ist eigentlich unmöglich, ein Seminar zu finden, wenn man nicht gerade die Minute mitbekommt, in der die Anmeldung geöffnet wird.“

Exakt das! Oft ist es ja mit Chancengleichheit am Anfang aber selbst dann stehen teilweise 12 Plätze zu 80 oder mehr Bewerbern, das kenne ich einfach von früher nicht. Wenn ich mich dann mit anderen Kollegen aus der E-Technik Richtung unterhalte haben die halt keinerlei Probleme irgendwas zu bekommen.

Informatiker bzw Medizintechniker die in die Richtung Bildgebung gehen möchten haben eh schon nicht viele Fächer/Seminare/Praktika als Auswahl um die Interessen und Modulgruppen zu füllen und dann sind diese halt auch oft vergriffen oder völlig überfüllt.

Übungen die für mich im Bachelor zu den wichtigsten Sachen gezählt haben sind für mich mittlerweile einfach nur noch lästig, viel zu viele Studenten pro Übung + unterirdischen Niveau da Studenten entweder Null Vorkenntnisse haben oder absolut keine Eigeninitiative zeigen. In kleineren Gruppen war da auch ab und zu einer dabei aber dann sich die Sache danach erledigt aber wenn ich einer Übungsstunde ~100 Leute sitzen und nur 10% Fragen stellen kommt man schon nicht mehr durch.

„Wenn man nicht gerade Zeit und Geld hat, ein paar Semester dranzuhängen, ist man gezwungen, entgegen der eigenen Interesssen zu studieren.“
Ist auch ein schwerwiegender Punkt den glaub einige nicht verstehen + ist es ja nicht garantiert das man dann ein Jahr später in den Wunschkurs kommt.