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Was ist Informatik (nicht)?

Wer sich noch nicht enger mit der Informatik auseinander gesetzt hat, hat oft ein falsches Bild davon. Informatiker sind bekanntlich immer diejenigen, die von ihren Bekannten und Verwandten zum Lösen von „PC-Problemen“ herangezogen werden1). Wenn Informatiker also nicht gerade damit beschäftigt sind, mit Lust und Laune Drucker einzurichten, dann hocken sie den ganzen Tag vor dem Computer, um irgendetwas – hauptsache am Computer – zu machen.

Oder? Vielleicht sind Informatiker ja auch diejenigen, die sich hauptsächlich von Kaffee und Pizza ernähren, um dann nächtelang wahlweise irgendwelche Rechner zu hacken oder die elitärsten Assembler- und C-Programme der Welt zu programmieren.

Ganz anders dagegen die Mathematiker, die es bevorzugen, Frau und Freundin gleichzeitig zu haben: Die Frau denkt, sie sind bei der Freundin, die Freundin andersrum, da können sie ungestört in die Bibliothek!

In Wirklichkeit aber ist die Informatik in ihrer Theorie stark mathematisch geprägt. Manche empfinden sie gar als Teilgebiet der Mathematik oder „echte“ Mathematik, was vor allem historisch gesehen Sinn macht. Auf der anderen Seite ist natürlich auch die Praxis, zu der Kreativität und Können beim Entwerfen2) von Computerprogrammen und -algorithmen gehören. Ein wirklicher „Informatiker“ schlussendlich – der von der Hochschule kommt – sollte bestenfalls, aber nicht zwingendermaßen, solide Software und/oder Hardware entwerfen können, bei der er theoretisch nachweisen kann, wieso er sie genau so entwirft, wieso sie also genau in dieser Form effektiv/korrekt, effizient und sicher arbeitet.

Es gibt also Informatiker auch hier an der TechFak, die ganz sicher nicht wissen, wie man unter Windows XY einen Drucker installiert – und das auch gar nicht wissen wollen. Wer meint, er kennt sich mit Windows gut aus, hat deswegen noch lange keine Ahnung von Informatik, und wer Linux-Kerneltreiber schreiben kann, auch nicht zwingend. Was auch bedeutet, dass „jeder“ erstmal für die Informatik geeignet ist, der logisch denken kann.

1)
und das oftmals hassen wie die Pest
2)
mehr als das Entwickeln selbst